Unix: Dateien mit nicht druckbaren Zeichen

Ich hatte gerade ein Verzeichnis auf einem Solaris 10 System, welches eine Datei mit dem Namen ¨ beinhaltete. Meistens sind solche Dateien Überbleibsel von wilden Kommandozeilen Orgien, bei denen irgend eine Umleitung schief gelaufen ist. Irgend ein Sonderzeichen hat sich dann im Dateinamen verewigt.

Doch wie schaut man solch eine Datei an (um entscheiden zu können, dass diese wirklich weg kann?) und wie löscht man diese dann?

Am einfachsten geht das wohl, wenn man statt über den Dateinamen über die Inode Nummer geht. (Eine Inode ist ein Eintrag in einem Unix-Dateisystem, der Metadaten einer Datei enthält.)

# ls -alFi
385683 drwxr-xr-x   8 pcs      iccc         512 Oct 29 11:59 ./
338148 drwxr-xr-x  23 root     root         512 Oct 13 12:55 ../
461707 drwxrwsr-x   2 root     iccc         512 Oct 13 12:54 tmp/
386788 -rw-r–r–   1 root     root        7694 Sep  1 08:31 ¨

Nun hat man aber immer noch das Problem, dass z.B. ein cat oder ein rm die Datei nicht behandeln können, da diese Programme nicht mit der Inode umgehen können. Hier hilft find, welcher gezielt nach Inodes suchen kann und dabei den korrekten Dateinamen mittels exec an ein anderes Programm übergeben kann.

Einige Beispiele

# Die Datei umbenennen in foobar
find . -inum 386788 -exec mv {} foobar \;

# Datei anschauen mit less
find . -inum 386788 -exec less {} \;

# Datei direkt löschen
find . -inum 386788 -exec rm {} \;




Martin O. , meine Widmung

Im Artikel Scala Wetzikon: Martin o. tanzte mit der Stimme habe ich ja geschrieben, wie uuuuuuunheimlich enttäscht ich war, als Martin O. nach der Darbietung meine CD mit «Für Michael» signiert hatte. Natürlich hatte ich das ganze nur ein wenig überspitzt und ironisch gemeint, ist mir doch der Inhalt wesentlich wichtiger als eine Widmung an mich.

Einige Tage nach diesem Artikel habe ich doch plötzlich Post in meinem Briefkasten gehabt. Und was war darin zu finden? Eine Martin O. CD inkl. korrekter Widmung und eine kleine Notiz an mich.

WOW!

Das ist einfach nur genial! Ein anderer Künstler hätte irgend welche nichtssagende Floskeln hingeschrieben und tonnenweise Werbung über Tourdaten etc. vom Künstler dazugepackt. Das jedoch, ist echte Fan-Betreuung! Chapeau Martin!

Weil ich mich so sehr darüber gefreut habe, ist mir ganz spontan ein Liedtext basierend auf Mani Matters Willhelm Tell eingefallen. Eigentlich wollte ich das Lied auf die gleiche Art wie Martin O. präsentieren, aber ich habe das zeitlich einfach nicht so hingekriegt wie ich das gerne gehabt hätte.

Hier mal ein Auszug wie ich mir das in etwa vorgestellt hatte.
(Zuerst nur die ersten vier Strophen Gesang, dann nochmals die Strophen mit Bass. Danach hätten noch «Schlagzeug» und «Strings» folgen sollen.)

Darum also hier «nur» der Liedtext..

Si hei der Martin. O ufgfüehrt

Si hei der Martin. O ufgfüehrt ir Scala z’Wetzikä
da chunt viel Volk, gwüss z’halbe Dorf, hätt ihn wöllä gsää.
die eini Helfti isch links gsässe, die andri rechts dervor,
als Publikum, het zueglost und isch gschpannt gsy, was mag cho.

Am Aafang isch es schön gsy, do isch är uf’d bühni cho
hätt gschnalzt und gsummt is Mikrofon, so schön wiä nie zuvor.
Und d’lüt sind gspannt gsi und händ gwartet, was do noh mag cho
So öppis häi sie nah nie ghört i ihräm läbeä davor.

Doch dänn, oh graus, isch d’pausä cho und s’isch nümmä gsi wiä dävor.
Hätt umägwädlet mit äm mikrofon, vor dä Gäst ihrem Fuätärtor.
Wöllä tön entlockä bi dänä wo töi hockä, hätt wöllä das mär singt,
Mängs einä isch do so verschrockä, hätt schnäll wäg treit sinä Grind.

Äs paar muätigi hätts dänn scho noh gha, händ sich ufnä loh vom Computer.
Dä Martin hätt än Momänt siniert, im Hintergrund dä Gast lah loopä.
Äs paar A’s und O’s hätt er addiert, ächli ‹mhzzz dazuä gäh.
Scho hätt är än noiä hit komponiert, Dä Konfi Song geborä.

Und d’moral vo därä chlinä gschicht, ihr liäbä lüüt dört ussä
Dä Martin O. isch würklich guät, sogar bessär als Hornussä!
Drum gönd ämol i sini show, lönd üch verzabrä vo sir stimm,
wenn är glück händ mönd är gar nüd sägä, und wenn scho isch das ja ned schlimm
wenn är glück händ mönd är gar nüd sägä, und wenn scho isch das ja ned schlimm

(C) by Matthias Egger adapted from «Wilhelm Täll from [Mani Matter]«




No Deal: Dayeal!

Logo von Daydeal
Logo von Daydeal

Am letzten Mittwoch hatte man bei Daydeal die Möglichkeit, ein Asus EEE 1101HA zu kaufen. Da ich mir schon länger ein EEE Netbook zulegen wollte und ich hier 100 CHF einsparen konnte, habe ich sofort zugeschlagen.

Die gesparten 100CHF habe ich dann sogleich für ein externes Laufwerk von Samsung sowie für einen Memory Upgrade auf 2GB genutzt. Beides übrigens Empfehlungen, welche vom Moderator Guido getätigt wurden.

Nun muss man wissen, dass die Firma BRACK – welche hinter Daydeal steckt – ein offizieller Partner von ASUS Notebooks ist und wenn es mich nicht täuscht sogar offizieller schweizer Importeur für diese Geräte ist. Wenn die also auf den RAM Riegel von Kingston verlinken, dann wird das schon seine Richtigkeit haben…

Denkste,

denn die RAM Bausteine entpuppten sich als unbrauchbar für das EEE.

Nun ist es nicht etwa so, dass die Riegel nicht funktionieren. Im Gegenteil. Steckt man diese ein, hat man brav seine 2 GB. Jedoch verliert man wegen des Memory Riegels zwei der wichtigsten Funktionalitäten dieses Notebooks.

  1. Die von ASUS vorgesehene und im Handbuch beschriebene Übertacktungsmöglichkeit ist im BIOS nicht mehr anwählbar.
  2. Im Powersaving Mode wird bei der geringsten Last die maximal verfügbare CPU Geschwindikeit verwendet.

Konkret bedeutet dies folgendes:

  • Während ich mit dem ursprünglich verbauten 1GB Riegel im BIOS den SHE (Super Hybrid Engine) Overclock Value auf max. 30% setzen kann, fehlt diese Funktion mit dem 2GB Modul komplett.
  • Stelle ich somit unter Windows die Super Hybrid Engine auf (Super Performance Mode) ändert sich der CPU Takt beim 1GB Riegel auf 1.7 GHz wohingegen beim 2GB Riegel die Geschwindikeit auf 1.3 GHz bleibt.
  • Im Power Saving Modus der SHE ist es jedoch so, dass mit dem 1GB Riegel die CPU auch bei Last maximal 1GHz zieht, wohingegen der 2GB Riegel einfach bis auf 1.3GHz klettert. Der Nachteil hierbei ist, dass ich somit bei Last mehr Energie verbrauche als beim 1GB Modul, was wiederum dazu führt, dass sich die Akkulaufzeit um ca. 1-2h verkürzt.

Die einzige Möglichkeit dieses Problem zu behben ist die Verwendung eines 2GB Memory Modules von Hynx. Das HYMP125S64CP8-S6 soll hierbei perfekt funktionieren. Die Frage ist nun nur noch a) wie komme ich an solch ein Modul und b) was sagt Brack dazu?

Folgende Links zeigen übrigens, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem bin:




Ausflugsziel: Appenzeller Schaukäserei Stein/AR

Schaukäserei in Stein (AR)
Appenzeller Schaukäserei in Stein (AR)

Es ist Sonntag Morgen und draussen zeigt sich das Herbstwetter von seiner schönsten Seite. Da stellt sich natürlich sofort die Frage: «Was sollen wir heute unternehmen?»

Besonders knifflig gestaltet sich diese Frage mit einem 2½ Jahre alten Kind. Vieles was man besuchen könnte ist erst zwischen 4 und 6 Jahren für die Kleinen interessant. Und Tiere… nunja…. Wir haben bald alle Tierparks und Zoos in der deutschsprachigen Schweiz abgegrast.

Was wir aber noch nie besucht haben, ist eine Schaukäserei. Mit Hilfe von Google haben wir dann auch relativ schnell eine gefunden, welche noch halbwegs in unserer Nähe liegt. Die Schaukäserei in Stein (Appenzell Ausserrhoden).

ngg_shortcode_0_placeholderNach einer gemütlichen, einstündigen Fahrt sind wir in Stein angekommen und haben unser Auto auf dem Gemeindehausparkplatz abgestellt. Das erste was auffällt ist der begehbare Holz-Käseanschnitt welcher rechts auf dem Bild zu sehen ist. Während hier die Kinder herumtollen können und die Rutschbahn für einen rassigen Rutsch besteigen, können die Eltern auf der Terasse des Restaurants gemütlich etwas trinken. Wir haben davon jedoch abgesehen, da heute ein relativ frischer Wind durch die Strassen zog.

ngg_shortcode_1_placeholderIn der Käserei hat man dann die Möglichkeit den Entstehungsprozess von der Milch zum Käse zu beobachten. Je nachdem wird man von einer Hostesse geführt oder man muss die Informationen von Informationstafeln ablesen. Wir hatten Glück, denn eine Hostesse war bei unserem Eintreten gerade dabei einer Gruppe von Touristen den Unterschied zwischen Biokäse und nicht Biokäse zu erklären.  So konnten wir alles über Lab erfahren, wie die Würze in den Käse findet, warum es unmengen von Salz bei der Käseproduktion benötigt und vieles mehr. Interessant ist für Kinder auch der hintere Teil der Käserei, welcher eine kleine Spielecke bietet oder an Schautafeln die Utensilien der Käseherstellung aufzeigt. Besonders interessant war eine Tafel, bei der man per Knopfdruck die verschiedenen Zutaten der Kräutersulz zu riechen bekommt (ohne natürlich zuviel zu verraten).

Wer ob derart viel an Information hunger bekommen hat, der kann sich im Restaurant einen feinen z’Mittag gönnen. Neben der üblichen Spezialitäten wie Schnipo, Raclette und alles was irgendwie Käse drinn hat, kann man auch eine Appenzeller Käseplatte mit fünf der hier hergestellten Käsesorten, eine Mostbröckli Platte oder ein Kombiteller mit beidem darauf bestellen. Für 15 Franken kann ich den Kombiteller nur empfehlen. Dazu einen feinen Sauser Traubensaft. Und damit man daheim nicht nur von dem ganzen Käse erzählen muss, kann man neben dem Käse und den Mostbröckli auch diverse einheimische Produkte wie spezielle Konfitüren, Schnäpse und dergleichen einkaufen.

Fazit

Da es der Nina gut gefallen hat – insbesondere auch wegen der diversen Spielmöglichkeiten – können wir den Besuch der Käserei wärmstens weiterempfehlen. Für weitere Impressionen kann man sich die Fotos in der Bildergallerie ansehen.




Scala Wetzikon: Martin o. tanzte mit der Stimme

Martin O., Foto Hannes Thalmann
Martin O., Foto Hannes Thalmann

Martin O. im Latino Look
Martin O. im Latino Look

Martin O. ist der, der mit der Stimme tanzt. Zumindest lautet so der Titel seines aktuelles Bühnenprogramms.

Ich habe Martin O. zum ersten mal in einer Fernsehübertragung des Schweizer Fernsehens gesehen, als er damals noch mit der Truppe Hop o’my Thumb aufgetreten ist. Damals – es muss so ca. 2005 gewesen sein – hatte er noch einen Latino Look mit Pferdeschwänzchen, welchen er – den Look und das Schwänzchen – glücklicherweise abgelegt hat.

Kurz nach diesem TV-Auftritt ist Hop o’my Thumb im Sternenkeller in Rüti aufgetreten. Natürlich habe ich den Event verpasst und schon bald darauf (Ende 2006) hat sich Hop o’my Thumb aufgelöst.

Da mir beim Fernsehauftritt besonders Martin (oder Tino wie er sich damals abkürzte) aufgefallen war, wie er mit seinen Loops schlussendlich einen riesigen afrikanischen Marktplatz aufgebaut hat, interessierte mich natürlich brennend, was er denn nun nach der Auflösung so treibt.

Glücklicherweise musste ich nicht all zu lange suchen, da er bis auf den Haarschnitt nur den Künstlernamen geändert hatte und bei Hop o’my Thumb erst noch verlinkt war. Auf seiner Webseite präsentiert er sich und insbesondere seine Stimme mit eindrücklichen Videokostproben. Besonders angetan war ich von seinem ersten Video wo er das Lied «Arche Noah» von Mani Matter interpretiert. Die Verfremdung welche er dem Lied durch den  orientalischen Hauch verpasst sowie die Erschaffung des musikalischen Backgrounds alleine durch seine Stimme haben mir eine absolute Hühnerhaut verpasst. Von dem Moment an wusste ich, dass ich diesen Menschen Live erleben MUSS!

Nun, am letzten Samstag dem 26.09.2009 war es soweit. In der Scala in Wetzikon hatte er einen Auftritt, den ich natürlich sofort für mich und Katja gebucht habe, denn diesmal wollte ich ihn nicht verpassen!

Seine Darbietung war genial und witzig. Mehrmals konnte ich einfach die Augen schliessen und lauschte nur noch der Stimme die sich durch die Loops in ein ganzes Arrangement verwandelt hatte. Was mich jedoch am meisten Beeindruckt hat, war sein Improvisationstalent. Denn was er mit seiner Stimme und den Loops zaubert, habe ich vor 25 Jahren schon mit zwei Kassettenspielern gemacht. Auf das erste habe ich die erste Stimme eines Kanons gesungen, dann selbiges abspielen lassen und den nächsten Part des Kanons gesungen und das ganze wiederum auf das zweite Band aufgenommen. Mit der Zeit war da eine ganze Schulklasse am Kanon singen 😉

Natürlich habe ich hierzu einen ganzen Abend geübt um das Timing etc. möglichst gut mit den einfachen Mitteln hinzubekommen. Von daher ist es für jemanden der sein Geld mit dieser Art der Unterhaltung verdient eine reine Übungssache um so etwas zu perfektionieren. Aber wer wie Martin O. einfach ein Mikro nimmt, dieses einem Zuschauer unter die Nase hält und aus den paar Lauten die dieser sich zu singen traut ein komplett neues Lied macht – bei uns war es der Marmeladen Song! – zeigt, dass er wirklich Musik im Blut, Rythmus im Körper und eine besondere Begabung besitzt.

Falls sich jetzt (nach all den Links zu seinen Videos) immer noch jemand fragt, wie und besonders was er denn nun genau mit seiner Stimme macht und wie denn diese Loops funktionieren, habe ich nachfolgend mal einen Ausschnitt aus der damaligen SF-Sendung online gestellt. In dieser erlebt man sehr gut, wie das mit den Loops funktioniert.

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Etwas hat mich jedoch enttäuscht. Nach der Vorstellung – beim signieren seiner CD – hat er mich gefragt wie ich heisse und doch tatsächlich «Für Michael» anstelle «Für Matthias» auf die CD hingeschrieben. Die Enttäuschung ist derart gross, dass ich nie wieder, wahrscheinlich in nächster Zeit, Heute und Morgen keine weitere CD mehr kaufen werde 😀 .

Mein Fazit

Wer Ansatzweise offen für neues ist, wer Musik abseits des Mainstreams eine Chance gibt und wer bis hier hin gelesen und sich das Video angesehen hat, der sollte schleunigst einen seiner nächsten Auftritte besuchen! Und wer durch mich nun ein Martin O. Fan geworden ist, der kann es mir ja verdanken, indem er mit eine CD «Für Matthias» signieren lässt und mit diese schenkt 😀